Die Umwelttechnologie ist ein wachsender Industriezweig, auch weil die Auswirkungen des Klimawandels immer augenscheinlicher werden. Zunehmend geht es auch um Innovationen im Bereich Müllverwertung und Müllvermeidung. Zwei Produkte stehen dabei im Mittelpunkt: Plastik und Elektromüll.
Lange Zeit haben westliche Industrienationen ihren Plastikmüll und den Elektroschrott in große Container gepackt und nach Asien und Afrika verschifft. Doch diese Regionen haben offenbar genug davon, die Müllhalde der Welt zu sein. So haben Thailand und China jetzt bekanntgegeben, dass sie keinen Elektro- und Plastikmüll mehr annehmen. Gleichzeitig gibt es weltweite Kampagnen, die sich gegen die Verwendung von Plastikverpackungen und Strohhalme richten.
Probleme schaffen Innovationen
Beides öffnet aber die Tür für Innovationen. So werden in Asien mittlerweile Strohhalme aus Zuckerrohrfasern produziert, die natürlich verrotten. Alternativen sind Halme aus Bambusrohr, was wiederum in den asiatischen Ländern wächst und auf dem Weltmarkt als nachwachsender Stoff angeboten werden kann. Im Bereich des Elektroschrotts hat Apple unlängst einen Roboter vorgestellt, der selbstständig ein iPhone auseinandernehmen kann. Bislang werden große Mengen des Elektroschrotts von ungelernten Arbeitern unter teils menschenunwürdigen Bedingungen auf Halden unter freiem Himmel auseinandergenommen. In diesen Gegenden kommt es auch immer wieder zu Umweltkatastrophen. Abhilfe ist also nötig und die Zukunft der Umwelttechnologie könnte unter anderem in neuen Recyclingtechnologien liegen. Ein Beispiel in einem gigantischen Maßstab ist das Projekt des Niederländers Boyan Slat. Mit seinem Ocean Cleanup Project will er riesengroße Barrieren in den Ozeanen schwimmen lassen, die den an der Oberfläche treibenden Plastikmüll einfangen sollen. Eine deutsche Ingenieurin hat eine Plattform entworfen, die sogar die unter der Wasseroberfläche schwimmenden Plastiktüten einsammeln könnte. Das Problem ist derzeit, dass die Projekte Investoren brauchen, diese aber keinen großen Return of Investment sehen. Deswegen wird man wohl auf staatliche Initiativen warten müssen, die aber auch schwierig sein könnten, weil sich niemand für den Pazifik, in dem der meiste Müll schwimmt, verantwortlich fühlt.